Putenmastbetrieb Langenklint
Nach Biogasanlage, Nahwärmevernetzung und Vorranggebietsausweisung für Windräder, steht jetzt wohl die nächste Belastungsprobe für die leidgeprüften Müdener vor der Tür:
Nahe der Tierarztpraxis im Langenklint ist der Bau einer Putenmastanlage geplant!
Antje Nietsch-Gese und Martin Stöhr, Bürgervertreter der Gemeinde Müden, haben sich mit ihren- und den Fragen vieler Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Müden, an die Redaktion der Allerzeitung gewendet:
Viele Stichwörter gehen den Menschen im Kopf herum. Unter anderem z. B. das Leitbild von Müden:
„Müden/Aller soll im Bewusstsein seiner kulturellen und historischen Wurzeln und in Verantwortung für die Vielfalt und Schönheit von Landschaft und Natur ein lebenswerter Wohn- und Arbeitsort für seine Bürger- /innen bleiben und sich zu einem attraktiven für seine Gäste offenen Dorf entwickeln."
Oder der Dorferneuerungsplan (Internet SG Meinersen): „Förderung der biologischen Landwirtschaft und landestypischen Bewirtschaftungsweisen.“
Und immer wieder die Frage: „Ist Massentierhaltung zeitgemäß?"
Oder: "Wer zahlt den Ausbau der Straße, die zu der geplanten Fläche führt und die dazugehörige Beleuchtung der Straße?
- Ist der Emissionsschutz gegeben? Wer kontrolliert das?
- Wer sichert zu, dass die Grundwasserverschmutzung nicht weiter fortschreitet und ist das mit freiwilliger Selbstkontrolle oder wird das vom Umweltamt regelmäßig kontrolliert und was ist, wenn der Umweltschutz nicht eingehalten wird."
Es tauchen auch Fragen auf, wie:
"Wo wird der Mist hingefahren? Auf die Felder oder auf die nahegelegene Biogasanlage, die so schon unverhältnismäßig viel stinkt?"
Der Naherholungsfaktor in der Gegend ist relativ gering, muss da wirklich das letzte Fleckchen auch noch bebaut werden. Frei nach dem Motto: Langenklint ist weit vom Schuss, das merkt da keiner...
Wieso darf der Landkreis das entscheiden, ohne dass die Bürger von Müden ein Mitspracherecht haben?
Und zu guter Letzt hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft am 08.07.2020 veröffentlicht:
„Bundeskabinett setzt Zukunftskommission Landwirtschaft ein!
Die Kommission soll unter Einbindung von Praktikern, Wissenschaftlern und gesellschaftlichen Akteuren, insbesondere Umwelt-, Tierschutz- und Verbraucherverbänden, praxistaugliche Empfehlungen erarbeiten für eine produktive und ressourcenschonende Landwirtschaft. Es geht darum, ein übergreifendes gemeinsames Verständnis zu entwickeln, wie mehr Tierwohl, Biodiversität, Klima- und Umweltschutz mit den fundamentalen Aufgaben der Erntesicherung und der ökonomischen Tragfähigkeit – gerade auch für die vielen Familienbetriebe – zusammengebracht werden können. Ziel ist es, dabei zu unterstützen, die bestehenden Zielkonflikte aufzulösen zwischen einer wirtschaftlich tragfähigen Lebensmittelproduktion versus Klima- und Umweltschutz.“
Wie passt das alles mit den aktuellen Plänen zusammen? Wie auch immer: Der SPD OV wird, wenn es sein muss, den Widerstand der Müdener Bürgerinnen und Bürger organisieren und dafür Sorge tragen, dass solch abartige Tierhaltungskonzepte in unserer Gemeinde keine Chance bekommen!